Ein Land mit nur einer Sprache und einer Sitte ist schwach und gebrechlich. Darum ehre die Fremden und hole sie ins Land.

Stephan I, König von Ungarn

Ein neues Projekt in Kooperation zwischen der WEQUA GmbH und der Horizont Sozialwerk für Integration GmbH

Projektlaufzeit: Oktober 2013 bis März 2015

Themeneinführung:

Deutschland wird sich in den nächsten Jahren vermehrt mit einem schwierigen Thema beschäftigen müssen, der beruflichen Integration von Migranten. Besonders aus den neuen EU Ländern wie Bulgarien und Rumänien (Beitritt 2007) ist ein vermehrter Zuzug zu verzeichnen. Dieser könnte sich weiter verstärken, denn seit dem 01.01.2014 gilt auch für diese beiden Staaten die uneingeschränkte Arbeitnehmerfreizügigkeit. Dieser Rechtsanspruch für Mitgliedsstaaten der EU wurde übrigens bereits im Jahr 1957 festgelegt. Aber auch aus zahlreichen osteuropäischen Ländern oder weltweiten Krisengebieten reisen Menschen in die Bundesrepublik Deutschland ein. Und es werden mehr.

Allein im ersten Halbjahr des Jahres 2013 sind beinahe eine halbe Million Menschen mit ausländischer Staatszugehörigkeit zugewandert. Die meisten von ihnen mit guten bis besten Qualifikationen. Sie wollen in Deutschland leben und arbeiten.

Darin liegt eine große Chance für Deutschland. Die Republik befindet sich im demografischen Wandel. Die Deutschen werden weniger und die Bevölkerung älter. Sozialsysteme, wie auch Unternehmen, die ihren Bedarf an qualifiziertem Personal nicht mehr adäquat decken können, sehen nicht erst seit Kurzem schweren Zeiten entgegen. Eine Möglichkeit diesen Entwicklungen zu begegnen, ist die deutlich stärkere und dem Bildungsabschluss angemessene Erwerbsbeteiligung von Migranten.

Deutschland müht sich. Der Erfolg ist nicht riesig. So ist für eine schnellere und bessere berufliche Integration der Zuwanderer seit April 2012 der Rechtsanspruch auf eine Anerkennungsprüfung der ausländischen Bildungsabschlüsse im deutschen Recht festgeschrieben. Die Lage blieb bisher jedoch unübersichtlich und unscharf. Teils fehlen präzise landesrechtliche Regelungen, teils dauert das Verfahren recht lang und entsprechende Zuständigkeiten sind für den Antragsteller schwer zu ermitteln.

Der Chance auf Fachkräfte steht allerdings auch ein nicht unwesentliches Problem gegenüber. Die Zahl der Zuwanderer ohne oder mit nicht verwertbaren Berufsabschlüssen ist groß. Ungefähr ein Drittel hat keinen berufsqualifizierenden Abschluss. Somit trägt diese Bevölkerungsgruppe nicht unwesentlich zur Erhöhung der Arbeitslosenquote in diesem Segment bei.

In diesem Spannungsfeld wird das Projekt BIM – Berufliche Integration von Migranten sich bewegen.

Es geht um einen verbesserten Zugang der Gesellschaft zu und einen besseren Umgang der Gesellschaft mit den verschiedenen, stark differenten Migrantenmilieus und umgekehrt. Es geht um die Begleitung zu einer schnelleren Anerkennung von Bildungsabschlüssen,es geht um Zugang und Entwicklung von Anpassungs- und Nachqualifizierungen und nicht zuletzt auch um Erstausbildung.

Will man alle Dinge in einem Punkt zusammenfassen so dreht sich das Projekt um das Begünstigen der Entstehung einer Willkommenskultur, die sich schlussendlich am stärksten über den Grad der Akzeptanz innerhalb der deutschen Bevölkerung zur gesellschaftlichen und erwerbsbezogenen Integration von Menschen aus anderen Ländern oder fremder Herkunft definieren lässt.

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